Kinderanästhesie

Kinderanästhesie

Liebe Eltern!

Bei Ihrem Kind soll ein Eingriff ambulant in Vollnarkose durchgeführt werden. Um Unannehmlichkeiten oder sogar Komplikationen zu vermeiden, müssen Sie sich an einige Regeln halten.

Informationen für Eltern

Vor dem Eingriff expand_less

Über den Eingriff und das vorgesehene Anästhesieverfahren werden / wurden Sie gesondert aufgeklärt.

Falls Sie die Einverständniserklärung/en zum nochmaligen gründlichen Durchlesen mit nach Hause genommen haben, denken Sie bitte unbedingt daran, sie am Operationstag mitzubringen, da sonst der Eingriff eventuell nicht durchgeführt werden kann.

Denken Sie bitte auch an die Krankenversicherungskarte.

Bringen Sie bitte das Vorsorgeheft Ihres Kindes mit, ebenso — falls vorhanden — die Ergebnisse von Voruntersuchungen durch Ihren Kinderarzt (z.B. Laborwerte).

Sollte Ihr Kind vor dem Eingriff Fieber über 37,5 oC, Husten oder einen anderen Infekt (z. B. im Magen-Darm-Bereich) haben, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Gegebenenfalls muss dann der Eingriff zur Vermeidung von Komplikationen verschoben werden. Ein einfacher Schnupfen ohne Fieber ist in der Regel kein Grund, den Eingriff abzusagen.

Bleiben Sie am Morgen des Eingriffs für uns telefonisch erreichbar — falls sich Ihr Termin ändert, müssen wir Sie anrufen können. Gegebenenfalls können Ihnen so auch Wartezeiten erspart werden.

Ziehen Sie ihrem Kind bequeme, lockere Kleidung an. Um Auskühlung zu vermeiden, ist ein langärmeliges Sweatshirt zu empfehlen, dessen Ärmel leicht hochzuschieben sind, damit wir es nicht ausziehen müssen.

Etwas zu Lesen für sich selbst und etwas zum Vorlesen für Ihr Kind kann Wartezeiten verkürzen und von Unannehmlichkeiten ablenken.

Wenn Ihr Kind noch nicht „trocken“ ist, bringen Sie bitte Windeln zum Wechseln mit. Auch für ältere Kinder empfiehlt es sich, für „Notfälle“ eine Hose und Unterhose zum Wechseln mitzubringen.

  • Ihr Kind darf vier Stunden vor dem Eingriff nichts essen (auch keine Süßigkeiten, Obst oder Kaugummi). Tee (gesüßt, aber ohne Milch) und klares Wasser sind bis zwei Stunden vorher erlaubt.
  • Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden, dürfen nach Absprache mit dem Anästhesisten gegeben werden.
  • Kontaktlinsen und Schmuck müssen abgelegt und sicher aufbewahrt werden.
  • 30-60 Minuten vor dem Eingriff bekommt Ihr Kind auf geeignete Venen ein oder zwei „Zauberpflaster“ mit einem Hautbetäubungsmittel geklebt. Dieses ermöglicht die weitgehend schmerzfreie Anlage einer Tropfinfusion zur Narkoseeinleitung.
  • Kurz vor der Narkoseeinleitung erhält Ihr Kind gegebenenfalls ein beruhigendes Vorbereitungsmedikament als Nasentropfen, Saft oder Zäpfchen. Dies wird bereits mit einem Schmerzmedikament kombiniert.

Da Ihr Kind nach der Gabe dieses Beruhigungsmedikamentes müde und ungeschickt wird, dürfen Sie es keinesfalls unbeaufsichtigt lassen. Sie sollten es auf dem Arm oder Schoß halten und es vor Verletzungen schützen.

Selten treten bei Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren nach Narkosen heftige Unruhezustände auf. Diese sind nicht durch das Narkoseverfahren oder durch Medikamente beeinflussbar, sie dauern aber höchstens 30 Minuten an.

Sie müssen sich während der ersten 24 Stunden nach dem Eingriff durchgehend um Ihr Kind kümmern können und dürfen es nicht allein lassen. Für die Heimfahrt mit dem Pkw sollte ein zusätzlicher Fahrer zur Verfügung stehen, oder es sollte ein Taxi benutzt werden.

Stärkere körperliche Anstrengungen (Rennen, Herumtoben) sollen vermieden werden, auch wenn sich Ihr Kind scheinbar nur wenig beeinträchtigt fühlt. Keinesfalls darf Ihr Kind Fahrradfahren oder andere Dinge tun, bei denen es auf Reaktionsfähigkeit und Gleichgewicht ankommt. Es kann sich sonst verletzen, da die Wirkung der Narkosemedikamente eventuell noch nicht ganz abgeklungen ist.

Achten Sie bei Ihrem Kind auf eine ausreichende Trinkmenge.

Mit Ihrem behandelnden Arzt sollten Sie sich insbesondere in Verbindung setzen bei

  • Anstieg der Körpertemperatur über 38,5 oC
  • erschwerter Atmung
  • außergewöhnlichen Schmerzen
  • fortdauernder Übelkeit und Erbrechen
  • Nachblutungen
  • Schüttelfrost
  • auffallender Blässe

Bitte seien Sie am Abend nach dem Eingriff für uns erreichbar, damit wir uns gegebenenfalls nach dem Befinden Ihres Kindes erkundigen können.